In Memoriam Manfred Hohenwarter

Die Fahnen des Bezirkes sind zum letzten Fahnengruß angetreten

„Wen die Berge lieben, den behalten sie“ – Am 24. Mai 2021 verunglückte Manfred Hohenwarter tödlich.
Geboren am 28. Februar 1973 als jüngstes von neun Kindern in Farmach bei Saalfelden, verbrachte Manfred Hohenwarter seine Kindheit in Weißbach. Nach Absolvierung der Hauptschule in Lofer schloss Manfred Hohenwarter eine Ausbildung zum Elektriker ab. Nach seinem Präsenzdienst beim österreichischen Bundesheer war er zunächst bei der Firma Landmaschinen Hohenwarter tätig, danach beim Brandhof und zuletzt beim Lagerhaus Saalfelden. Manfred Hohenwarter trat bereits 1993 der Kameradschaft Weißbach bei. Schon bald übte er mit der Tätigkeit eines Subkassiers die erste ehrenamtliche Funktion in der Kameradschaft aus. Kamerad Hohenwarter war zuletzt Obmann-Stv. der Kameradschaft Weißbach, Bezirksobmann-Stv. des Bezirksverbandes Pinzgau und Beisitzer im Landespräsidium des Kameradschaftsbundes.
 

Ehrenamtliches Engagement war Manfred Hohenwarter äußerst wichtig, so war er auch Obmann des Union Sportverbandes und engagierte sich seit 2019 tatkräftig bei der Bergrettung. Seine Ausbildung wäre mit dem Felskurs diesen Sommer abgeschlossen gewesen. Alle, die Manfred Hohenwarter kannten, wussten sein Organisationstalent zu schätzen. Er redete nicht viel, sondern packte an, so dass er meist schon vor der vereinbarten Zeit fertig war und alles auf Schiene gebracht hatte. Ehrenamtliche Arbeit bereitete ihm Spaß und kam dabei auch der ihm eigene verschmitzte Humor nicht zu kurz.

Am 24. Mai, Pfingstmontag, brach er zur Überquerung des Hochplateaus des Gerhardsteines auf. Neuschnee und der vorangegangene Regen hatten für schwierige Wegverhältnisse gesorgt. Auf den letzten Metern des Abstieges schlug das Schicksal zu. Manfred Hohenwarter muss ausgerutscht sein und stürzte ca. 40 Meter über felsiges Gelände ab. Da er am folgenden Tag weder am Arbeitslatz noch bei seiner Freundin aufzufinden war, ahnte die Familie bereits, dass etwas passiert sein müsse. Die Nachsuche durch die Bergrettung ergab dann sehr rasch Gewissheit: Manfred Hohenwarter war in seinen geliebten Bergen verunglückt. Am 29. Mai fand die Verabschiedung von Kamerad Hohenwarter am Schulvorplatz statt.

Es waren mehrere hundert Menschen, die ihm die letzte Ehre gaben: Familie, Freunde, Weggefährten, Kameradschaft, Union Sportclub und Bergrettung. Neun Fahnen waren mit angetreten. Nach der Gedenkmesse und dem Trauerumzug erfolgte unter den Klängen des Liedes vom „Guten Kameraden“ der letzte Fahnengruß. Der Salzburger Kameradschaftsbund wird Kamerad Manfred Hohenwarter so in Erinnerung behalten wie er war: humorvoll, hilfsbereit, mitfühlend und immer zur Stelle, wenn man ihn gebraucht hat – ein guter Kamerad!