„Die Worte, die Dir helfen, kannst du Dir selber nicht sagen“, führte Hans Paarhammer einst in einer seiner unvergesslichen Predigten aus und brachte damit sein Selbstverständnis als Seelsorger und Freund der Menschen zum Ausdruck. In der Tat war Hans Paarhammer ein Priester, dem Seelsorge als Bemühung für die ihm anvertraute Herde ein ganz besonderes Anliegen war. Für dieses lebte er und das bildete die Basis für das besondere Vertrauensverhältnis, das Hans Paarhammer die Herzen öffnete. Geboren wurde Hans Paarhammer am Gründonnerstag, den 3. April 1947, in Hallwang bei Salzburg. Er maturierte am 1. Juni 1966 am Erzbischöflichen Kollegium und Privatgymnasium Borromäum und entschloss sich für das Studium der Philosophie und Theologie in Salzburg, das er 1973 mit der Erlangung des Grades eines Magisters theol. abschloss. Bereits am 29. Juni 1971 hatte er das Sakrament der Priesterweihe empfangen und wirkte zunächst als Kooperator in Gnigl und Strobl und von 1977-1993 als Pfarrprovisor in Koppl. 1976 promovierte er zum Dr. theol. aus dem Fach Kirchenrecht und absolvierte im Anschluss noch ein Fachstudium an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Im Sommer 1981 habilitierte er an der Kath.-Theol. Fakultät der Karl-Franzens-Universität Graz zum Univ.-Doz. mit der Lehrbefugnis für das gesamte Fach Kirchenrecht und wurde mit 1. August 1982 zum Ordentlichen Universitätsprofessor für Kirchenrecht an die Kath.-Theol. Fakultät der Universität Salzburg berufen. Erzbischof Dr. Karl Berg bestellte ihn im September 1982 zum Offizial am erzbischöflichen Diözesan- und Metropolitangericht, mit Rechtswirksamkeit vom 1. September 1988 wurde er zum Domkapitular der Salzburger Metropolitankirche bestellt. Im Oktober 1993 berief ihn Erzbischof Dr. Georg Eder zum Generalvikar. Dieses Amt übte er bis zum 11. Juni 1999 aus. Seine wissenschaftlichen Forschungen befassten sich überwiegend mit Themen der Salzburger Rechtsgeschichte, des allgemeinen Kirchenrechts, der Seelsorge und der christlichen Volkskultur. Für seine Dissertation über die geistliche Gerichtsbarkeit im Erzbistum Salzburg („Rechtsprechung und Verwaltung des Salzburger Offizialates 1300 – 1569“) erhielt er den Salzburger Landespreis, für seine Habilitationsschrift „Das Kollegiatstift Seekirchen. Eine Institution bischöflichen Rechts im Dienste der Gemeindeseelsorge“ wurde ihm der Erzbischof-Rohracher-Preis verliehen. Am 1. November 1993 ernannte ihn der Papst zum Ehrenprälaten seiner Heiligkeit und am 25. November 1996 bestellte ihn Papst Johannes Paul II. zum Konsultor des päpstlichen Rates zur Gesetzesinterpretation. All sein wissenschaftliches Engagement und all die ihm zu Teil gewordenen Ehrungen änderten nichts an seiner Leidenschaft zur Seelsorge. Besonders Anliegen waren Hans Paarhammer dabei die volkskulturellen Vereine, die Schützen, deren Landeskurat er war, und die Kameraden. Legendär waren seine Predigten bei der alljährlichen internationalen Friedenswallfahrt des Salzburger Kameradschaftsbundes in Maria Plain, die ihn schon als kleines Kind an der Seite seines Vaters dorthin geführt hatten. Mehr als einmal nahm er als Priester bei seinen Predigten darauf Bezug, erinnerte an die Dankbarkeit derjenigen, die aus dem Inferno des II. Weltkrieges heimkehren durften und würdigte „Kameradschaft als gelebte Anteilnahme“ und wichtige Grundtugend der Gesellschaft. Unüberschaubar war die Anzahl seiner Taufkinder, Firmlinge und Eheschließungen, die ein überdeutlicher Beleg für die (Volks-)Verbundenheit von Hans Paarhammer sind. Auch zu vielen, die der Kirche eher distanziert gegenüberstehen, fand Hans Paarhammer eine Brücke. Über viele Jahre zelebrierte er die Bitt- und Dankgottesdienste in Maria Plain, in den letzten Jahren, bereits gesundheitlich schwer angeschlagen, noch mit Unterstützung von Richard Weyringer. Schließlich war es ihm gar nicht mehr möglich, an dieser, seiner Herzensveranstaltung, teilzunehmen. Dies änderte jedoch nichts daran, dass er in Gedanken und dankbaren Erinnerungen stets dort präsent war (und wohl auch weiter sein wird). Trotz seines schlechten Gesundheitszustandes war die Nachricht von seinem Ableben am 9. August 2020 überraschend. Zum Requiem im Salzburger Dom, das der hochwürdigste Erzbischof Dr. Franz Lackner in Gegenwart des Domkapitels und zahlreicher geistlicher Würdenträger am 14. August zelebrierte und zur Verabschiedung am Residenzplatz, hatten sich die Präsidentin des Bundesrates Dr. Andrea Eder-Gitschthaler und der Landeshauptmann Dr. Wilfried Haslauer eingefunden. Dazu kamen zahlreiche Vertreter und Fahnenabordnungen derjenigen Vereinigungen und Verbände, die dem Verstorbenen so viel zu verdanken haben. Dem entsprechend waren u.a. die Landesfahne des Salzburger Kameradschaftsbundes mit einer Abordnung des Landespräsidiums, eine Abordnung der Kameradschaft der ehemaligen kk. Freiwilligen Schützen und die Kameradschaft Koppl vertreten. „Ich danke dem, der mir Stärke verliehen hat, Christus Jesus, unserem Herrn, dass er mich für vertrauenswert erachtet und mich mit seinem Dienst beauftragt hat!“ (1 Tim 1, 12), stand als Spruch auf der Trauerparte für Hans Paarhammer zu lesen. Der Salzburger Kameradschaftsbund dankt nun zum letzten Mal Prälat O. Univ.-Prof. Dr. Hans Paarhammer für all das, was er diesem und zahlreichen Kameraden im Land Gutes getan hat. Er möge ruhen in Frieden.