Kameradschaft der Pioniere und Sappeure

Obmann Wolfgang WUNDERL 

Postfach 572, 5071 WALS

Tel.-Nr.: 0680/111 74 87, E-Mail: pikam.sbg@gmx.at

ZVR-Zahl: 291375385


Vzlt i.R. ZEINHOFER Franz, Verabschiedung

Ausflug 2023, 06. Juli 2023, Ingolstadt

35 Jahre Patenschaft

Am Donnerstag, 6. Juli 2023, besuchte die Kameradschaft der Pioniere und Sappeure aus Salzburg die Pionierkameradschaft Ingolstadt.
Anlass dazu bot eine seit 35 Jahren gelebte Patenschaft. Ein schöner Umstand war, dass viele Gründungsmitglieder dabei waren und sich von Herzen über das Wiedersehen freuten.
Unter der Leitung von Obmann Wolfgang WUNDERL machte sich ein gefüllter 50-Sitzer von der SCHWARZENBERG-Kaserne auf den Weg zur Pionierkaserne auf der Schanz, den wichtigsten Pionierstandort der Deutschen Bundeswehr. 
Dort wurde die Reisegesellschaft von den Ingolstädtern unter dem Vorsitz von Obstlt. a.D. Peter METZGER empfangen und mit einem Weißwurstfrühstück verwöhnt.
Im Anschluss wurde bei herrlichem Wetter eine tolle, kurzweilige Stadtführung in Ingolstadt durchgeführt. 
Ausgeklungen ist der Ausflug im Biergarten beim Auwaldsee, worauf die beschwingte Heimreise angetreten wurde.
Gedankt sein allen Verantwortlichen, besonders den Ingolstädtern Freunden und dem Kommandanten der Salzburger Pioniere, Oberstleutnant Klaus ROSENKRANZ, für die Unterstützung.

                                                  "PIONIERE - WIE IMMER"

348 Unteroffiziere musterten 2023 aus, als Namenspatron wählte der Lehrgang einen Sappeur.

Porträt: Zugsführer Franz Lippert

Franz Lippert wurde am 31. Mai 1882 in Mähren geboren. Nach seinem Wehrdienst ging er zunächst in den öffentlichen Dienst. Als k.k. Sicherheitswachmann arbeitete und lebte er in Wien. Er heiratete 1910; das Ehepaar Lippert bekam drei Kinder.

Bei Ausbruch des ersten Weltkrieges im Jahr 1914 wurde der Reservist Lippert zu seiner Einheit, dem k.u.k. Sappeurbataillon Nr. 1, nach Krakau eingezogen. Die Sappeure der k.u.k. Armee waren zu dieser Zeit eine moderne Kampftruppe. Ihre Aufgabe war es, der Truppe durch den Bau von Notbrücken sowie durch das Räumen von Hindernissen einen Weg zu bahnen.

Zugsführer Lippert übernahm das Kommando des 1. Zugs der 6. Kompanie. Bereits in den ersten Kämpfen des Jahres 1914 bewährte er sich und wurde am 28. November 1914 mit der Silbernen Tapferkeitsmedaille 2. Klasse ausgezeichnet.

In der Dezember-Kampagne verfolgten die österreichisch-ungarischen Truppen die Russen zunächst über den Fluss Nida. Nach schweren, verlustreichen Kämpfen musste die österreichische 46. Landwehr Infanterietruppendivision zurückweichen und sich über die Nida zurückziehen. Die Notbrücke der Sappeure bei den Ortschaften Skowrono und Sobowice wurde lebenswichtig für diesen Rückzug.

Zugsführer Lippert erkannte die bedrohliche Situation für den österreichischen Verband, der schwer kämpfend am feindseitigen Ufer stand: "Diesen Braven drohte die Gefangennahme, wenn die Brücke nicht passierbar gehalten wurde. Ich erhielt den Befehl zur Brückenbesetzung." erinnerte sich Lippert. Obwohl die russische Artillerie die Brücke mitsamt allen Truppen darauf unter wirkungsvolles Feuer nahm, hielt die 6./I.SappBaon Kompanie die Brücke offen. So lange, bis sich die letzte Infanterieabteilung über die Brücke in Sicherheit gebracht hatte. Für diese herausragende Leistung wurde Franz Lippert am 15. Jänner 1915 mit der Goldenen Tapferkeitsmedaille dekoriert.

Im September 1916 wurde Zugsführer Lippert weiters mit der Bronzenen Tapferkeitsmedaille ausgezeichnet. Er wurde niemals verwundet, aber nach 25 Monaten Frontdienst musste er mit einer infektiösen Gelbsucht längere Zeit ins Lazarett. Er sollte sich nicht mehr von dieser tückischen Krankheit erholen. Inzwischen zum Feldwebel befördert, wurde er bis Kriegsende im Hinterland zur Ausbildung eingesetzt.

Von der Krankheit gezeichnet wurde Franz Lippert nach dem Krieg wieder in den Beamtenstand bei der Wiener Sicherheitswache übernommen. Am 14. März 1939 verstirbt Polizei-Bezirksinspektor, Feldwebel der Reserve Franz Lippert mit nur 56 Jahren.

(Quelle: Steiner, Jörg: Heldenwerk 1914-1918; Wien; 2010.)

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Chronik

Der Pionier

Der Begriff Pionier stammt aus dem Altfranzösischen ("pion" = Fußgänger, heute "piéton") und bedeutet zunächst lediglich "Fußsoldat". Das italienische "pedone", das eben diesem "pion" entspricht, zeugt ebenfalls noch vom Zusammenhang mit dem lateinischen "pes <pedis>" (=Fuß).

Andere bringen das Wort in Verbindung mit dem ebenfalls italienischen "piccone" (=Spitzhacke); "pionnier" (italienisch "picconiere") würde dann also bedeuten mit Hacke ausgerüsteter Arbeiter oder Soldat.

Die Pioniere wurden um 1500 zuerst in Frankreich als Schanzbauer ausgebildet und eingesetzt; daher stammt wohl die jetzige Bedeutung.

Im preußischen Heer taucht die Bezeichnung zum ersten Mal im "Regiment Pionniers" auf, das auf königlichen Befehl vom 08. Januar 1742 von General von Walrawe aufgebaut wurde. Er war der Festungsbaumeister Friedrichs des Großen.

Die Bezeichnung "Pionier" im heutigen Sinne wird erstmalig 1810 gebraucht. Auf Scharnhorsts Vorschlag wurden die bereits bestehenden Mineur- und Pontonier-Kompanien zu einem Pionierkorps vereinigt.

"Pioneer" bedeutete Schanzgräber, aber auch Wegbereiter. So hießen in Nordamerika die ersten Ansiedler in einem noch unbebauten Gebiet, weil sie den nachfolgenden Einwanderern den Weg bahnten.

Pionier sein heißt Unbekanntes wagen, mutig Neues beginnen und an der Spitze stehen, wo der Weg in die Zukunft einen klaren Blick für das Machbare, Kühnheit und zupackendes Können verlangt.

 

(Der Text stammt aus dem Archiv des Pionierbataillon 2)


Der Sappeur

Der Begriff Sappeur leitet sich aus dem französischen Wort "sapeur" ab, welches mit dem Beruf des Steinhauers aber auch mit dem allgemeinen Begriff Pionier übersetzt werden kann. Die Soldaten dieser Truppe waren Belagerungspioniere und Truppenhandwerker.

Zur Zeit des Mittelalters wurden in den Landsknechtheeren die technischen Aufgaben unter anderem durch die Schanzmeister und Schanzbauern wahrgenommen, welche als Vorläufer der Sappeure verstanden werden. Später entwickelten sich hieraus die sogenannten Regimentszimmerleute. Sie wurden aus den bis zu vier Soldaten eines Infanterieregimentes ausgewählt, die zu den kräftigsten und handwerklich geschicktesten Männern gehörten. Für größere Belagerungs- und Schanzarbeiten stellte sich ihre Anzahl allerdings als zu gering heraus. Auch die Unterstützung durch normale Infanteriesoldaten und geworbene bzw. zwangsverpflichtete zivile Handwerker konnte dieses Problem nicht lösen, da diese sich meist als ungeeignet und/oder unzuverlässig herausstellten. Deshalb wurde im 18. Jahrhundert damit begonnen selbstständige Sappeureinheiten aufzustellen.

Sappeure waren für den Fall der Belagerung von feindlichen Stellungen oder Festungen für den Sappenbau zuständig. Als Sappen bezeichnete man Lauf- und Annäherungsgräben, die bis dicht vor die feindlichen Linien getrieben wurden. Im Mittelalter wurden sie häufig bei der Belagerung von Burgen eingesetzt, um so deren Mauerwerk überirdisch aufzubrechen und die Mauer so weit auszuhöhlen, dass sie zum Einsturz gebracht werden konnte. Bei den Sappen handelte es sich um Gräben die meist eine Sohlenbreite von 2,5m besaßen und etwa 1,25m tief waren. Zusätzlich kamen Faschinen (Reisig- oder Strauchbündel), Schanzkörbe und Sandsäcke zum Einsatz, um gerade die vorderste Spitze der Sappe zu schützen. Dazu wurden auch noch Schutzschilder, welche auf Rädern gelagert waren, eingesetzt.

Das Anlege von Sappen gerade in der Nähe des zu belagernden Objekts, war eine schwierige und keineswegs ungefährliche Aufgabe. Um nicht unnötig in das Abwehrfeuer der Belagerten zu gelangen, mussten Taktiken entwickelt werden, wie die Gräben im Bezug zum belagerten Festungswerk anzulegen waren. 

Durch ihr handwerkliches Können wurden Sappeure nicht nur bei Belagerungen benötigt. Sie befanden sich beispielweise während eines Marsches meist an dessen Spitze, um Hindernisse wie umgestürzte Bäume zu beseitigen. Auch wurden Sappeure eingesetzt um Bäume zu fällen, Schanzpfähle anzufertigen sowie Biwak- und Lagerplätze für die Truppe aufzubauen.

Aufgrund der Vielfalt der bauhandwerklichen und soldatischen Fähigkeiten der Sappeure können diese zu Recht als einer der Vorläufer der heutigen Pioniere gewertet werden.

 

(Der Text stammt aus dem Archiv des Pionierbataillon 2)


Das Marterl in Himmelreich

"Im August 1956 wurde die 1./PiB 8 in MELK aufgestellt. Mit der Aufstellung wurde Major Franz SCHIEDEK betraut. Das Kaderpersonal ging in der Masse aus der Gendarmerieschule Tirol III hervor.

Am 09. September 1956 verlegte das dortige Kaderpersonal nach SALZBURG, wo in fieberhafter Eile Unterkünfte, Magazine, Garagen, Bekleidung und Gerät für den ersten Einrückungstermin, den 15. Oktober 1956, vorbereitet wurden.

Schon bald danach überschattete ein folgenschwerer Unfall die Freude über das in Aufstellung begriffene Bundesheer. In WALS-Himmelreich fuhr ein Autofahrer in den Abendstunden in eine zur Nachtübung ausrückenden Marschkolonne der 1./PiB 8. Wm GEISSLER, der damalige Zugskommandant des III. Zuges, und die Pioniere ZAGLMAIER Franz, HABERSATTER Peter, ESCHIG Eberhard und LOTTERMOSER Johann erlagen ihren Verletzungen, zehn weitere wurden schwer verletzt."

Ein Marterl an der Unfallstelle erinnert noch heute an dieses tragische Ereignis. Jedes Jahr am Traditionstag der Salzburger Pioniere findet dort unter Beisein des Obmannes der Kameradschaft der Pioniere und Sappeure, des Bataillonskommandanten des Pionierbataillon 2 und unserem Militärpfarrer ein Gedenken statt.

 

(Der Text stammt aus der Chronik des Pionierbataillon 2)


Das Pionierdenkmal im Lehener Park

Das Pionierdenkmal im Lehener-Park ist alljährlich im Oktober Treffpunkt der Salzburger Pioniere, um den Traditionstag, meist verbunden mit einer öffentlichen Angelobung von jungen Pioniersoldaten, abzuhalten.
Wie jeder militärische Verband des Österreichischen Bundesheeres, hat auch das Pionierbataillon 2 einen sogenannten Traditionstruppenkörper aus der Zeit der k.u.k Armee (k.u.k. Sappeurbataillon Nr. 14), verbunden mit einem Traditionstag, der sich wiederum auf besondere Leistungen der Waffengattung in jener Zeit bezieht.
So ist belegt, dass bei der Einnahme Belgrads im Jahre 1915, besonders in der Nacht vom 6. auf 7. Oktober,  die Pioniertruppe außergewöhnliches geleistet hatte, indem sie unter größten Verlusten Infanterie über die Flüsse Donau und Save übersetzt und somit entscheidend zum Erfolg beigetragen hatte.

Das Denkmal im Lehener Park wurde von Professor SCHMIEDBAUER entworfen und 1965 unter Obmann Anton ROTHMÜLLER eingeweiht.

Die ursprünglichen Pläne des Bildhauers Zarowsky kamen nicht zum Zuge.
Der Ort der Gedenkfeier des Pionierbataillons im Lehener Park geht auf die Nutzung dieses Gebietes als Pionierübungsplatz zurück. 1899 wurde die damalige Lehener Kaserne eröffnet, heute befindet sich in diesem Gebäude das Christian-Doppler-Gymnasium. Damals gehörte zur Kaserne auch der Übungsplatz an der Salzach, der damals noch fernab der Wohngebiete der Stadt lag.
Heute erinnern nur noch das Denkmal der Pioniere und Sappeure und die Bezeichnung der dortigen Fußgängerbrücke als "Pioniersteg" an diese Zeit.
Der Lehener Park ist mittlerweile ein Naherholungsraum im dichtbesiedelten Stadtteil Lehen.

 


Vorstand

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Ehrenmitglied Herbert VIECHTBAUR