In Memoriam Ernst Wachalovsky

Das Jahr 1927 war eines der Jahre in der I. Österreichischen Republik, das eine Zäsur darstellte. Der Sturm auf den Justizpalast und dessen Brand zeigten bereits die Richtung an, in die es gehen würde. In diese Zeit, konkret am 25. Februar 1927, wurde Ernst Wachalovsky hineingeboren. Sein Vater geriet im Jahr 1929 in den Strudel der innenpolitischen Auseinandersetzungen und fiel als Versorger der Familie aus. Ernst Wachalovsky besuchte nach der Volksschule die Bundeserziehungsanstalt Traiskirchen und wurde danach am Theresianum aufgenommen. Wie viele andere seines Jahrganges wurde auch Ernst Wachalovsky zunächst als Luftwaffenhelfer eingesetzt. Noch 1945 erhielt er den Einberufungsbefehl zur Wehrmacht und wurde als Funker ausgebildet. Ein gnädiges Schicksal ersparte Kamerad Wachalovsky den Fronteinsatz. Nach dem Krieg begann Ernst Wachalovsky ein Studium der Medizin, Philosophie und Theaterwissenschaft. Finanzieren musste er sich dieses als Postkartenvertreter, Kohleausträger und Bauhilfsarbeiter. Nach dem Studium trat Ernst Wachalovsky seine erste Stelle als Vertragsbediensteter in der Buchhaltung des Bundeskanzleramters an.  Seine Leidenschaft und sein besonderes Interesse galten jedoch immer schon dem Journalismus. Daher kündigte er und arbeitete zunächst drei Jahre als Kulturredakteur des „Österreichischen Beobachters“. Begleitend besuchte er die Schule für Zeitungspraxis und schrieb in der Folge Beiträge für deutsche Wochenzeitungen, Reportagen über den Wiener Prater und über die Rückkehr des Saarlandes zu Deutschland. 1956 lernte er seine Frau kennen, die Tochter wurde 1957 geboren. 1964 wurde geheiratet. Auf seine Familie, mit den vier Enkelkindern und vier Urenkeln war Ernst Wachalovsky immer besonders stolz. Es folgte eine Übersiedlung in den Pinzgau, wo er mit dem damals bekannten Heimatdichter Konrad Nusko eine Pinzgauer Heimatzeitung gründete, aus der später das „Heimatblatt für das Saalachtal“ hervorging. Man kann sich durchaus vorstellen, dass ein Wiener im damaligen Pinzgau keinen leichten Stand hatte. Aber auch diese Herausforderung wurde von Ernst Wachalovsky gemeistert. 1959 wechselte er zum Salzburger Volksblatt, dessen Chefredakteur er auch wurde. Von 1979 bis zu seiner Pensionierung am 28. Februar 1992 leitete Ernst Wachalovsky das Informationszentrum der Stadt Salzburg. Die Gründung, Förderung und die jahrelange Betreuung der Zeitschrift des Kameradschaftsbundes Salzburg, „Kameradschaft Aktiv“, war Ausdruck von Ernst Wachalovskys Einstellung und Überzeugung, die ihn fest mit den Prinzipien des Kameradschaftsbundes verband. Die Zeitung „Kameradschaft Aktiv“ war das „Kind“ Ernst Wachalovskys, das er immer mit großem Interesse und wacher Kritik verfolgte. Wenn heute der Salzburger Kameradschaftsbund wohl über die beste der Landeszeitungen im Österreichischen Kameradschaftsbund verfügt, dann ist dies ein Werk von Ernst Wachalovsky. Für Ernst Wachalovsky waren die zeitgeistlichen Geschichtsverdrehungen ein Greuel. Er trat diesen überzeugt, entschieden und mit Fakten entgegen. Als die unselige „Wehrmachtsausstellung“ aus dem Laboratorium von Jan Philipp Reemtsma ihre Verwüstungsspur durch die Lande zog und auch in Salzburg unter Beifall mancher Medien haltmachte, wurde dieser Halt dem Wanderzirkus in Salzburg nicht einfach gemacht. Unter Heranziehung der Bilder von Brigadier i.R. Walther Groß wurde im Gotischen Saal des Salzburger Rathauses eine Ausstellung zusammengestellt, deren Titel „Bilder brechen ein Tabu“ lautete. Diese Ausstellung wurde ebenfalls groß in den Medien begleitet und stellte eine deutliche Kampfansage an die Geschichtsverdrehung des Herrn Reemtsma dar. Den Ausstellungskatalog dazu, der in Buchform erschienen ist, betreute Ernst Wachalovsky persönlich. Die Verdienste von Ernst Wachalovsky fanden sichtbare Anerkennung in der Verleihung des Bürgerbriefes der Landeshauptstadt Salzburg, der Verleihung des Silbernen Ehrenzeichens des Landes Salzburg und in zahlreichen hohen und höchsten Auszeicnungen des Salzburger Kameradschaftsbundes. Der Salzburger Kameradschaftsbund hat Ernst Wachalovsky, der am 15. Februar 2022 im 95. Lebensjahr für immer die Augen schloss, viel zu verdanken. Er verneigt sich in dieser Dankbarkeit vor ihm. Die gute Erinnerung des Salzburger Kameradschaftsbundes ist Ernst Wachalovsky gewiss. Die Anteilnahme gilt der Familie.